Der Eichsfelder Feldgieker ist eine thüringische Wurstspezialität nach traditionellem, natürlichem Rezept im Warmschlachtverfahren. Mittlerweile sind die Begriffe Eichsfelder Feldkieker oder Eichsfelder Feldgieker eine geografisch geschützte Bezeichnung und wurden Früher unter anderem auch Felt Kyker, feld gücker geschrieben bzw. genannt, außerdem gibt es Regionen, welche den Namen Ahle Wurscht verwenden. Die offizielle Bezeichnung dürfen ausschließlich Wurstspezialitäten tragen, welche zum Eichsfeld gehören. Der Thüringer Landkreis umfasst dabei nicht die gesamte Region, daher ergibt sich ein sehr kleinteiliges Bild. In folgenden Regionen (das ursprüngliche Eichsfeld) dürfen Wurstspezialitäten mit der geschützten Bezeichnung produziert werden:
- Thüringen:
- Der gesamte Kreis Eichsfeld
- Im Kreis Unstrut-Hainich eingeschränkt auf Anrode, Dünwald, Heyerode, Hildebrandshausen und Lengefeld unterm Stein
- Niedersachsen:
- In teilen des Kreises Göttingens: Gesamt Gieboldehausen und Duderstadt, Seeburg, Seulingen
- Gemeinde Kaltenburg und Lindau
- In Hessen: Neuseesen und Werleshausen aus Witzenhausen
Lagerung und Haltbarkeit
Die Wurst sollte in jedem Fall kühl, dunkel und trocken gelagert werden, am besten hängend, z.B. im Keller. Die ideale Temperatur für die Lagerung liegt bei ca. +15 Grad. Die Luftfeuchtigkeit sollte bei 75-80% liegen und der Raum sollte etwas “luftig” sein. Beachtet man die Lagerung ist die Wurst mindestens 8 Wochen, meist jedoch auch länger haltbar.
Inhaltsstoffe
Nährwertangaben
Was? | pro 100g in g | Tagesbedarf (%) je Portion (60g) |
Energie | 1452 kJ/351 kcal | 10,4 |
Fett | 30,0 | 25,7 |
davon gesättigte Fettsäuren | 11,9 | 35,8 |
Kohlenhydrate | <0,5 | <0,2 |
davon Zucker | <0,5 | <1,0 |
Eiweiß | 20,0 | 24,0 |
Salz | 2,8 | 28,1 |
Serviervorschlag
Serviert wird die hausmacher Wurst am besten bei Zimmertemperatur und am Stück. Wir empfehlen die Wurst erst direkt vor dem Verzehr in Scheiben zu schneiden und ohne Schale zu genießen. Dazu passt am besten ein herzhaftes Sauerteigbrot, Salzgurken und ein Alt-Sumbarcher Dunkel Bier. Zur Verdauung empfiehlt sich ein Rhöntropfen Magenbitter.
Frisch gekauft ist diese Spezialität meist noch recht weich, wir persönlich lassen sie lieber etwas Abhängen. Dabei verliert die Wurst an Wasser und trocknet etwas aus, wird aber Bissfest und etwas würziger. Siehe dazu auch den Punkt “Lagerung und Mindesthaltbarkeit”.
Herkunft
Die Geschichte des Feldgieker
Laut dem Stadtarchiv in Duderstadt gab es 1718 die “urkundliche” Ersterwähnung. Sie wurde seit jeher von Bauern zur Selbstversorgung und besonderen Anlässen produziert. Zur Konservierung wurde sie schon immer lediglich Abgehangen und das Rezept seit knapp 300 Jahren nicht verändert. Traditionell besteht sie einfach aus Schweinefleisch, sowie 4 bis 5 Gewürzen, je nach Rezept bzw. Betrieb. Zur Bezeichnung kursieren zwei Theorien: Die Bauern nahmen die Wurst für eine Pause mit aufs Feld. Damit sie kühl bleibt wurde die Wurst in die Erde gesteckt, regional umgangssprachlich auch “giken” genannt. Eine andere Theorie besagt, dass der Name „Feldgieker“ vom Aufhängen der Würste auf dem Boden kam, denn von dort aus konnten sie umgangssprachlich auf das Feld “kieken”.
Eichsfelder Feldkieker selber machen
Für die Produktion werden Schlacht warmes Gehacktes (Hackfleisch) vom Schwein und diverse Gewürze benötigt, welche innerhalb von 4 Stunden verarbeitet und in eine Blase oder Schweinedarm abgefüllt werden. Danach wird die Wurst Luftgetrocknet, in manchen Betrieben auch Kaltgeräuchert. Die Reifezeit beträgt ca. ein Jahr. Weitere Informationen zum Warmschlachtungsverfahren gibt es unter dem Punkt “Die Tradition des Wursthandwerks im Eichsfeld”. Für die Verarbeitung werden lediglich ökologisch aufgezogene Schweine verwendet, welche mindestens ein Jahr alt sind und ein Gewicht von ca. 130 Kg besitzen. Zutaten:
- ca, 40% Schweineschinkenfleisch
- ca. 20% mageres Schweinefleisch
- ca. 20% Schweineschulter
- ca. 20 % Rückenspeck
- Die Gewürzmischung besteht aus: Schwarzem Pfeffer, Rohrzucker, Knoblauch und Speisesalz. In manchen Betrieben wird auch etwas Koriander dazu gegeben.
Fleischerei Reimann Wurstliebhaber
Die Eichsfelder Spezialitäten stammen alle von der Reimann Wurstliebhaber GmbH in Beuren. In der Eichsfelder Region gelegen werden die traditionsreichen Delikatessen in einem nach neusten Standards erbauten Verarbeitungsbetrieb hergestellt. Hierbei wird natürlich auf die Qualität und den daraus resultierenden Geschmack höchste Beachtung geschenkt. Um das hohe Niveau garantieren zu können, legt man besonders großes Augenmerk auf die Wahl des Fleisches gelegt. Für die Eichsfelder Gaumenfreuden werden nur Tiere ausgewählt, die artgerecht gefüttert wurden. Auch bei der Verarbeitung wird trotz modernster Technik noch großen Wert auf Tradition und überlieferte, hauseigene Rezepte gelegt. Das fertige Produkt kann dann in mehreren Filialen oder über Portale wie vomWochenmarkt.de gekauft werden.
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