Fleischpflanzerl, Frikadellen, Buletten, Fleischklopse, Küchla oder Hackhuller – die Spezialität aus Hackfleisch heißt überall anders. Doch trotz der unterschiedlichen Namen und der regional etwas anderen Zubereitungsart, erfreuen sich die Fleischpflanzerl, wie sie in Bayern heißen, nicht nur im Freistaat großer Beliebtheit. Ob als deftiger Snack für zwischendurch oder als leckere Hauptmahlzeit mit einer passenden Beilage – Frikadellen gehören zu den Lieblingsgerichten aller Altersklassen. Ihr kräftiger Geschmack und ihre Vielseitigkeit sorgen dafür, dass sie regelmäßig auf dem Speiseplan der Deutschen zu finden sind. So schmecken sie warm ebenso gut wie kalt, eignen sich als Hauptmahlzeit ebenso wie als Fingerfood und ermöglichen durch die Zugabe unterschiedlicher Gewürze völlig neue Geschmackserlebnisse. Der Klassiker, das Fleischpflanzerl bayrisch, ist jedoch nach wie vor unübertroffen. Damit Sie auch außerhalb Bayerns in den Genuss dieser Leibspeise kommen, haben wir die Fleischpflanzerl in unser Sortiment aufgenommen.
Lagerung und Haltbarkeit
Auch gebratene Buletten sollten gekühlt aufbewahrt werden. Im Kühlschrank halten sie sich ca. 3 Tage. Unter Schutzatmosphäre verpackte Pflanzerl halten sich länger, hier ist das aufgedruckte Haltbarkeitsdatum zu beachten.
Fleischpflanzerl Serviervorschlag
Wer Fleischpflanzerl bayrisch genießen möchte, serviert sie zusammen mit frischem bayerischem Kartoffelsalat. Anders als die norddeutsche Variante ist dieser ohne Mayonnaise, dafür nur mit Essig und Öl angemacht und harmoniert so wunderbar zu dem Fleisch. Alternativ schmecken auch Bratkartoffeln, Kartoffelstampf oder Kartoffeln in jeder anderen Form als Fleischpflanzerl Beilage. Dazu servieren Sie einen frischen grünen Salat oder Kraut. Für den schnellen Hunger zwischendurch legen Sie die Pflanzerl einfach zwischen eine Semmel und würzen sie – bei Bedarf – mit etwas Senf.
Zutaten
Schweinefleisch, Rindfleisch, Gewürze, Kräuter, Kochsalz, Zwiebeln, Karotten, Semmeln, Pflanzliches Fett gehärtet
Nährwertangaben
Was? | pro 100g in g |
Energie | 691 kJ/ 165 kcal |
Fett | 8,2 |
Kohlenhydrate | 3,6 |
davon Zucker | <1 |
Eiweiß | 19 |
Salz | 18 |
Herkunft
Geschichte des Fleischpflanzerls
Archäologische Funde legen die Vermutung nah, dass schon die Alten Römer Hackfleisch hergestellt und gebraten haben. Damit wären sie die Erfinder der Frikadellen. Ihren Weg nach Deutschland haben die leckeren Fleischbällchen vermutlich über Frankreich genommen: Die Hugenotten sollen sie auf ihrer Flucht aus Frankreich im 17. Jahrhundert mitgebracht haben. Manche Forscher glauben, dass die „Boulette“ erst Anfang des 19. Jahrhunderts nach Deutschland kam und zwar im Gepäck napoleonischer Truppen. Einigkeit herrscht dagegen über die Wortherkunft: Der Name „Fleischpflanzerl“ leitet sich ab von dem altertümlichen Wort „Fleischpfannzelte“. Mit dem Begriff „Zelten“ bezeichnete man damals flache, etwas gewölbte Kuchen. Heute ist zum Beispiel noch der Name „Lebzelte“ für Lebkuchen bekannt. Die Fleischpfannzelte waren demzufolge flache Kuchen aus Fleisch(resten), die in der Pfanne gebraten wurden. Diese Zubereitungsart hat sich bis heute fast nicht verändert.
Herstellung
Grundlage der Fleischpflanzerl ist das Gehackte, das meist aus einer Mischung aus Rind- und Schweinefleisch besteht. Das Fleisch wird mit Ei, eingeweichten Brötchen- oder Toastbrotstücken und Gewürzen (Salz, Pfeffer, Majoran, Muskat, Senf) vermengt. In manchen Rezepten werden die Fleischpflanzerl ohne Ei zubereitet. Die fertige Masse wird schließlich zu Klopsen geformt und in heißem Fett rundherum gebraten. Wer fettarm kochen möchte, kann die Fleischpflanzerl im Backofen garen anstatt sie in der Pfanne zu braten.
Fleischpflanzerl Rezepte
Nahezu jede Familie hat und liebt ihr eigenes Fleischpflanzerl Rezept. Variationen gibt es sowohl in der Art des verwendeten Hackfleischs als auch in den anderen Zutaten oder – seltener – in der Zubereitung. Hier ein Beispiel für ein typisches bayerisches Fleischpflanzerl Rezept:
Zutaten:
- 500 g gemischtes Hackfleisch (Schwein und Rind ODER Schwein und Kalb)
- 100 ml Milch
- 1 Brötchen vom Vortag
- 1 Ei
- 1 Zwiebel
- 3 EL Butter (oder Butterschmalz)
- 2 TL Senf (mittelscharf)
- etwas Majoran (getrocknet)
- nach Belieben: frisch geriebene Muskatnuss, gehackte Petersilie Salz, Pfeffer
Brötchen in kleine Würfel schneiden. Milch erhitzen (nicht kochen lassen!), vom Herd nehmen und die Brötchenwürfel darin zugedeckt einweichen. In der Zwischenzeit die Zwiebel schälen und fein würfeln. Mit dem Gehackten, Senf und Ei mischen. Eingeweichte Brötchenstücke ausdrücken und mit der Fleischmasse vermengen. Alles kräftig mit Salz und Pfeffer und den ausgesuchten Gewürzen abschmecken. Mit angefeuchteten Händen etwa handtellergroße Klopse formen und etwas platt drücken. Butter(schmalz) in einer großen Pfanne erhitzen. Die Buletten darin rundherum ca. 15 Minuten braten, dabei immer wieder vorsichtig wenden.
Tipp: Fleischpflanzerl im Ofen fertig garen, nachdem sie nur kurz in der Pfanne rundherum scharf angebraten wurden.
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