Bayerischer Leberkäs – Besonderheiten der Spezialität & kreatives Auflauf-Rezept
Unsere Münchner Gastbeitrag-Autorin Bianca erklärt das Wichtigste – inklusive tollem Rezept zum ausprobieren
Bayrischer Leberkäs – der Klassiker schlechthin aus meiner Region. So gut wie jeder kennt ihn, nicht jeder mag ihn – dabei ist er wirklich lecker.
Zudem ranken sich viele Besonderheiten um die Spezialität. Wusstet ihr zum Beispiel, dass sich die Bayerische Version eigentlich nicht vom Fleischkäse unterscheidet?
Dabei sind Leberkäse und Fleischkäse zwei verschiedene Spezialitäten – oder etwa doch nicht?
Antworten darauf sowie ein leckeres Rezept erwarten euch hier in meinem Gastbeitrag für vomWochenmarkt.de.
Ursprünglich 1777 von einem Hofmetzger des Adels entwickelt, eroberte die Spezialität schnell die Herzen der Bayern. Verzehrt wird er in Bayern mittlerweile überall. Sei es beim Imbiss um die Ecke als regionales „Fast Food“, in einer der zahlreichen Biergärten oder in einem Sterne-Restaurant. Doch auch als lecker zubereiteter Bestandteil für ein Abendessen zuhause eignet er sich ausgezeichnet. Eben ein typisch bayrisches Schmankerl.
Seinen irreführenden Namen, damals „Laiblkas“, verdankt er seiner Form – wie ein Laib Brot und der Konsistenz, fast wie Käse. Dabei ist in der Spezialität kein Käse.
Tatsächlich enthält Original Bayrischer Leberkäs auch keine Leber, somit gibt es eigentlich keine Unterschiede zum Fleischkäse.
Der Leberkäs, außerhalb von Bayern, muss jedoch Leber enthalten. Ziemlich verwirrend, ich weiß.
Von diesen regionalen Unterschieden abschrecken lassen sollte man sich nicht, denn der Leberkäs aus Bayern ist vielseitiger einsetzbar als viele denken. Die meisten kennen ihn frisch von der Fleischtheke in einer Semmel – aber nicht viele wissen, dass er auch fantastisch als Gulasch oder mit Spiegeleiern und Ofenkartoffeln schmecken kann.
Ich wollte dieser Vielseitigkeit auf den Grund gehen und habe mich an einem kreativen Auflauf-Rezept probiert. Ganz unter dem Motto: Bayerisches Leberkäs Rezept mal anders.
Mit frischem Leberkäsbrät bei vomWochenmarkt.de bestellt und innerhalb weniger Tage von einer regionalen Feinkostfleischerei zu mir nach Hause geliefert. Diese Variante eignet sich übrigens für Koch- und Backversuche besser als der bereits fertige Leberkäs.
Mein Leberkäs Auflauf-Rezept
Das Brät kommt in Folie eingeschweißt in einer 500 Gramm Schale (für 5,99€ pro Stück). Auf der Website findet man Zubereitungshinweise. Der Leberkäs muss einfach nur im Ofen gebacken werden (170 – 180 Grad für ca. 1 Stunde) und fertig ist er zum Verzehr – egal ob zum Kartoffelsalat oder mit Bratkartoffeln und Ei, zwischen zwei Semmelhälften oder pur in Scheiben mit Senf. Mir war schließlich nach etwas „kreativem“ und so entstand mein eigenes Leberkäs Auflauf-Rezept, das ich inzwischen gekocht, ausprobiert und für gut befunden habe. Wenn ihr nur den halben Leberkäs nutzt oder noch ein weiteres Leberkäsbrät gekauft habt, solltet ihr es entweder innerhalb einiger Tage aufbrauchen oder direkt nach der Ankunft bei euch einfrieren.
Zutaten
Für den Leberkäs-Auflauf werden folgende Zutaten benötigt (4 Portionen):
- 500 Gramm Leberkäsbrät (das Brät lässt sich besser für einen Auflauf verarbeiten)
- 1 Bündel Radieschen
- 5 Bio Pastinaken
- 1 Bund Schnittlauch
- 2 Brezenstangerl oder 2 Brezen oder 2 Laugensemmeln
- 1 -2 EL süßer Senf
- 1 Tüte Emmentaler zum Überbacken
- 1 Flasche Bier (kräftiges dunkles Bier, z.B. Bock)
- 1 Ei
- Salz und Pfeffer zum Würzen
Zubereitung
ist einfach und unkompliziert
1. Den Leberkäs in seiner Form (500 Gramm-Brät) vorab bei ca. 170 Grad für ungefähr 1h bei Ober- und Unterhitze backen.
2. Den fertigen Leberkäs abkühlen lassen und in kleine Stücke (ca. 2 – 2,5 cm in etwa | nicht kleiner) würfeln.
3. Die Pastinaken, Radieschen und Brezenstangerl in etwa gleich große Würfel wie den Leberkäs schneiden und in getrennten Schälchen bei Seite stellen. (Alle 4 Komponenten sollten die gleiche Größe und gleiche Menge (abwiegen und ggf. auf-/abrunden!) ausmachen;
Alternativ können die Brezenstangerl, statt gewürfelt, auch in dünne Scheiben geschnitten, im vorgeheizten Ofen auf einem Blech ausgebreitet gebacken werden.
Daraus entstehen Brezenstangerl-Chips, die sich wunderbar zu den gerösteten Würfelchen aus der Pfanne verwenden lassen.4. Die Leberkäswürfel mit 1 EL süßem Senf marinieren, bei Seite stellen und einziehen lassen. (Je nach eigenem Geschmack mehr Senf verwenden und die Menge abschmecken)
5. Die gewürfelten Brezenstangerl in etwas Butter in der Pfanne anrösten. Die knusprigen Würfelchen ebenfalls auf die Seite stellen.
6. Salzt dann Pastinaken und Radieserl leicht und lasst das Ganze kurz einziehen. Das Wasser aus dem Schüsselchen nach einer Weile abgießen.
7. Ein Ei mit gleicher Menge Dunkel-Bier verquirlen (Bier-/Ei-Flüssigkeit 1 zu 1) – nach Belieben ein wenig Senf, Salz und Pfeffer zum Würzen dazu geben.
8. Die 4 Komponenten mit der gut vermengten (!) Ei-Bier-Mischung übergießen und mit Emmentaler-Käse überstreuen.
9. Alle Zutaten (außer Brezenstangerl) in eine mit Butter gefettete, offenfeste Form geben und vermengen. (Solltet ihr das Brezenstangerl in Scheiben gewählt haben, dann die gerösteten Scheibchen schichtweise mit der Masse verteilen.)
10. Für ca. 15 Minuten bei 170 – 180 Grad bei Ober-/Unterhitze goldgelb backen (ggf. mit Alufolie abdecken)
11. Nach dem Rausnehmen kleine frische Schnittlauchröllchen drüber streuen und servieren.
Zubereitungszeit
ca. 20 – 30 Minuten (exklusive Leberkäs-Brät aufbacken; Alternative: fertig gebackenen Leberkäs im Online-Shop besorgen).
Viel Spaß beim Nachmachen!
Über den Autor
Bianca von Biancas-Blog.de
Die leckere Rezept-Idee und die interessanten Informationen zum Bayerischen Leberkäs sind in Kooperation mit Bianca von Biancas-Blog.de entstanden. Als gebürtige Münchnerin war sie schon, bevor der große Trend aufkam, dabei besonderes Essen zu fotografieren und regelmäßig darüber zu berichten. Als leidenschaftliche Restauranttesterin ist sie in ganz München und darüber hinaus unterwegs und testet alles Leckere, was mit neuen Produkten, Start-Ups und Events im Bereich Food & Trinks zu tun hat. Bei besonderen Spezialitäten schwinkt sie auch gerne mal den Kochlöffel. Wer sich für die Besonderheiten der lokalen Küche, neue Ernäherungs- und Foodtrends interessiert, sollte unbedingt auf Ihrem Blog vorbeischauen. Oder lassen Sie sich, wie weitere 120.000 Leser im Monat, von Ihren tollen Restaurantideen inspirieren.
© Biancas-Blog.de / Bianca J. Murthy
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