Weckewerk
Weckewerk ist eine traditionelle „Resteverwertung“, welche aus gekochten Well- bzw. Hackfleisch, Zwiebeln und „Wecken“ besteht und aus der Region Nordhessen, Eichsfeld bzw. Kassel stammt. Der Name bezieht sich auf die Brötchen, welche in der Region „Wecken“ gennat werden, im Rezept. Weckewerk wird vor allem als warme Speise zusammen mit gekochten Kartoffeln und Gurken serviert. Außerdem wird es wie eine Wurstspezialität in Därme abgefüllt und dann kalt zusammen mit Brot gegessen. Eine Variation ist das Weckewerk „Bürgermeister Art“ welches auf den ehem. Oberbürgermeister von Kassel Philipp Scheidemann zurückgeht der sein Weckewerk besonders stark angebraten bzw. leicht angebrannt genossen hat.
Lagerung und Haltbarkeit
Das im Darm abgefüllte Weckewerk sollte gekühlt gelagert werden und ist dadurch mindestens 14 Tage haltbar.
Inhaltsstoffe
Nährwertangaben
Was? | pro 100g in g |
Energie | 1256 kJ/300 kcal |
Fett | 16 |
Kohlenhydrate | 10 |
davon Zucker | 9 |
Eiweiß | 18 |
Serviervorschlag
Weckewerk wird kalt oder warm genossen. Mit Brot ist es eine schöne traditionelle nordhessische Vorspeise. Sonst schmeckt Weckewerk auch wunderbar in Scheiben geschnitten und in der Pfanne angebraten. Nach Bürgermeister-Art einfach nicht so viel rühren und das Weckewerk ganz leicht am Boden anbrennen lassen.
Herkunft
Ursprünglich als Resteverwertung um die weniger edlen Teile des Schlachtviehs zu verwerten wurde in den Anfangszeiten auch eine andere Rezeptur verwendet. Damals wurden vor allem Schwarten, Gehacktes oder Wellfleisch sowie übrig gebliebene Kesselbrühe oder Kochsud, wie man es von Heute kennt, aber auch diverse Innereien und Blut, verarbeitet. Außerdem wurden zum strecken alte Brötchen oder Brot hinzugegeben. Dies begründet auch die Namensherkunft, denn in Nordhessen bezeichnet man ein Brötchen als Wecke, Wegge oder Weggle.
Kasseler Weckewerk nach Bürgermeister Art
Das Weckewerk Bürgermeister-Art, so wie es die meisten heute kennen, geht auf den früheren und bereits 1939 verstorbenen SPD-Politiker und Kasseler Bürgermeister Philipp Scheidemann zurück welcher sein Weckewerk am liebsten angebraten und sogar leicht angebrannt genossen hat.
Weckewerk selber machen
Zutaten
- 750 Gramm Metzgerhackfleisch (am besten hessisch gewürztes)
- 3 alte (eingeweichte) Brötchen
- 2 mittegroße Zwiebeln
- ca. 250 ml Fleischbrühe vom Rind (andere geht auch)
- 20 Gramm Butterschmalz zum anbraten
- 1 TL Majoran
- 1 TL gemahlener Kümmel
- Salz (Original mit Salinensalz) und Pfeffer zum abschmecken
Zubereitung
- Zwiebeln in feine Würfel schneiden und die Brötchen in der Fleischbrühe einweichen.
- Im zweiten Schritt die Gewürze, das Gehacktes und die gewürfelten Zwiebeln mit in die Fleischbrühe zu den Brötchen geben und alles gut durchkneten bis eine gleichmäßige Masse entsteht.
- Nun die Masse in einem Schmortopf krümelig anbraten. Alternativ kann man auch Buletten oder eine Art Hackbraten daraus formen und entsprechend anbraten bzw. schmoren.
Serviert wird das Ganze mit Pellkartoffeln und Gurke, sowie Salat.